Beschreibung
Gottfried Forck- Menschen eine Stimme
Gottfried Forck– Menschen eine Stimme geben ist die Biografie vom Autor Christian Sachse, über Gottfried Forck und die Opposition in der DDR.
Zum Buch:
Am 1. Oktober 1981 wurde Gottfried Forck (1923–1996) Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg/Bereich Ost. Der Ruf, zwischen allen Fronten zu stehen, immer wieder zu vermitteln, sich nicht bedingungslos nur einer Seite zuzuwenden, folgte ihm von da an bis zu seinem Lebensende. Er wurde zur Vertrauensperson in zahlreichen Konflikten – aber auch zur Zielscheibe der Kritik. Christsein bedeutete für Forck, sich in Kontroversen mit der Welt zu begeben. Dort, wo die SED in ihrer Propaganda die Erfolge des Sozialismus feierte und damit blind für die Wirklichkeit war – genau dort war für Forck der Ort, die Repressionen, Diskriminierungen und Verfolgungen öffentlich zu benennen.
Informativ und anregend berichtet Christian Sachse über das Leben des ostdeutschen Bischofs, der die Aufgabe seiner Kirche darin sah, ihre Stimme gegen das SED-Regime zu erheben.
Zum Inhalt:
- Vorwort
- Zur Vorgeschichte
- Kindheit in Hamburg (1923-1937)
- Gymnasium in Niesky (1938-1942)
- Marine und Gefangenschaft (1942-1947)
- Studium und Hochschule (1947-1954)
- Studentenpfarramt in Berlin (1954-1959)
- Promotion: Die Königsherrschaft Jesu Christi bei Luther (1956)
- Pfarramt in Lautawerk ( 1959-1963)
- Leiter Predigerseminar Brandenburg (1963-1972)
- Generalsuperintendent in Cottbus (1973-1981)
- Die Wahl zum Bischof (1981)
- Der Bischof: Politische Verantwortung übernehmen (1981-1983)
- Erste bewährungsprobe: Die Bluesmessen
- Brennende Fragen: Friedensinitiativen, Schwerter zu Pflugscharen, Berliner Appell, Friedenswerkstätten
- Viel Streit, wenig Bewegung: Die “ruhigen” Jahre (1984-1985)
- Aufbruch ins Ungewisse (1986 bis August 1987)
- “Die Mauer erträglicher machen” – Umgang mit der Deutschen Teilung
- “Die Gesellschaft ist krank”- Ansage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung
- Theologische Bdenken: Kirche und Menschenrechte
- “… ich will bei euch wohnen!” – Der geteilte Kirchentag
- Selbstbewusst: “Wir sind eine unabhängige Vertrauensinstanz”
- Die Zeit der großen Konflikte I (Herbst 1987 bis Sommer 1988)
- Gegen Staat und Kirche: Zerwürfnis mit der “Basis”
- Tage der Krise: Druchsuchung der Umweltbibliothek
- Verfolgte Künstler: freya Klier und Stephan Krawczyk
- Von der Freiheit der Anders-Denkenden: Repressionen gegen Gruppen
- Grenzübertretungen: Die Ausreiser finden sich zusammen
- Nicht zu entbehren: Die Verlängerung der Amtszeit
- Die Zeit der großen Konflikte II (Herbst 1988)
- Verbotene Kirchenzeitungen: Der Streit um die Zensur
- In Carl von Ossietzkys Namen: Freiheit der Bildung
- Stabilität oder Reformen? – Der Bischof zögert
- Die Diktatur wird instabil (Frühling, Sommer 1989)
- Die ökumenische Versammlung
- Der Nachweis des Wahlbetrugs
- Der Greifswalder Eklat
- Die friedliche Revolution
- Flucht und Demonstration
- Keine Gewalt – Friedliche Revolution
- Neue Orientierung: Der Weg in die Einheit (ab 1990)
- Freiheit und Bedeutungsverlust der Kirche
- Barmherzigkeit im Widerspruch: Kirchenasyl für Honecker
- Deutsche Einheit oder sozialistische Träume
- Verdrängen, vergessen, verzeihen? Das Erbe der Stasi
Bibliographie:
Christian Sachse
Den Menschen eine Stimme geben
Bischof Gottfried Forck und die Opposition in der DDR
230 Seiten, einige Abbildungen, Dokumentenanhang, kartoniert
Euro 24,80; sFr 43,60; Euro (A) 25,50
ISBN 978-3-88981-268-4
Zum Autor:
Christian Sachse
promovierter Theologe, geboren 1954 in Halle/Saale, bis 1990 Pfarrer in der DDR, Mitbegründer des oppositionellen Netzwerkes Arbeitskreis Solidarische Kirche, seit 1990 promovierter Politikwissenschaftler und Publizist in Berlin, Veröffentlichungen zur DDR-Opposition, Wehrerziehung, Kirchenpolitik und zum Wirken Robert Havemanns. Mitarbeiter der Robert-Havemann-Gesellschaft.